Einfluss von Lebensmitteln

 

Iod (umgangssprachlich Jod)

Der Körper kann das Spurenelement Iod nicht selbst herstellen und muss es deshalb mit der Nahrung aufnehmen. In der Schilddrüse sind bis zu 80 % des Iodvorrates gespeichert. Iod wird u.a. zur Bildung der Schilddrüsenhormone benötigt.

Der Iodbedarf richtet sich nach Alter, Lebenssituation und Geschlecht.

Die Fähigkeit Iod zu verwerten ist individuell verschieden. Es gibt Menschen, die auf wenig Iod sehr empfindlich reagieren, während andere hohe Dosen vertragen und sich damit wohlfühlen.

Die wichtigsten Iodquellen sind fetter Fisch, Algen und iodiertes Salz.

Bei einer Schilddrüsenfehlfunktion kann zu viel Iod eine Überfunktion auslösen.

 

Goitrogene

Goitrogene sind sogenannte Kropfbildner oder Schilddrüsenhormonblocker. Diese Substanzen kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor und können die Schilddrüsenfunktion hemmen oder die Schilddrüsenhormone binden, so dass sie nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Verarbeitung der Nahrungsmittel wie Dämpfen oder Fermentieren scheint die Wirkung der Goitrogene zu reduzieren.

Folgende Lebensmittel enthalten Goitrogene:

Erdnuss, Mais, Mandeln, Maniok, Raps, Soja, Hirse, Senf, Rosenkohl, Pinienkerne, Kohl, Grünkohl, Kohlrabi, Broccoli, Blumenkohl, Radieschen, Meerrettich usw.

Bei einer Unterfunktion kann der Genuss dieser Lebensmittel die Fehlfunktion verstärken. Bei einer Überfunktion kann der Einsatz jedoch zur Linderung hilfreich sein.

 

 

Gluten

Gluten ist ein Proteingemisch und kommt in verschiedenen Getreidesorten vor u.a. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer oder Dinkel. Gliadin heißt das Eiweiß, das im Gluten steckt und das letztlich die Probleme im Körper verursachen kann.

Wird Gluten mit Wasser gemischt entsteht eine zähe, klebrige Masse (deshalb auch Klebereiweiß genannt). Diese ist ideal zum Backen, aber für den Darm kann es zum Problem werden.

Gluten ist schwer verdaulich und kann oft nicht vollständig von den Verdauungsenzymen zerlegt werden. Bleiben unverdaute Gluten-Bruchstücke zurück, kann das neben Verdauungsproblemen auch die Darmschleimhaut reizen und mit ein Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm) verursachen.

Über die Darmwand können nun Nahrungsbestandteile ungehindert in den Blutkreislauf gelangen. Das Immunsystem im Darm erkennt diese Fremdkörper und Antikörper werden ausgeschüttet.

Die molekulare Struktur eines Bestandteils von Gluten ähnelt in gewisser Weise dem Aufbau von Schilddrüsengewebe. Ein Teufelskreis wird in Gang gesetzt, denn die nun freigesetzten Antikörper greifen nicht nur das eingedrungene Gluten, sondern bei Hashimoto auch das Schilddrüsengewebe an.

Autoimmunerkrankungen und Leaky-Gut-Syndrom treten oft in Kombination auf, da es sich um eine Erkrankung des Immunsystems handelt und im Darm ein großer Anteil des Immunsystems lokalisiert ist.

Der Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel kann sich deshalb bei einer Autoimmunerkrankung wie der Hashimoto Thyreoiditis positiv auswirken.